Durch das Hochland zurück ans Meer

29. März 2018 & 30. März 2018

In der Unterkunft in Cariquima waren wir, so glaube ich, die einzigen Gäste und die scheuen Chileninnen, die uns bekochten, versuchten eher von uns fern zu bleiben, als mit uns in ein Gespräch verwickelt zu werden. Draussen war es kalt und so gab es nicht viel zu tun. Nach einer warmen Dusche (damit hatten wir nicht gerechnet) legten wir uns früh zu Bett und schliefen gemütlich ein.


Nach dem Frühstück machten wir uns auf, die beiden Nationalparks Volcán Isluga & Las Vicuñas zu durchqueren. Die rund 250 Kilometer führten hauptsächlich über Schotterpisten durch ein dünn besiedeltes Gebiet, aber dafür war hier die Natur zu Hause. Schneebedeckte Vulkangipfel die gemütlich vor sich hin dampften sahen wir und grüne Wiesen sowie steinige Schotterwüsten, die sich abwechselten. Immer wieder fuhren wir an Alpaka- oder Lama-Herden vorbei, beobachteten Adler, die wiederum die Bergviscachas im Auge hatten. Weiter fuhren wir an kleinen Flüssen vorbei, wo sich vor allem zahlreiche Vögel wohl fühlten und rund um den Salzsee gesellten sich noch wilde Vikunjas und Flamingos dazu. Um die Mittagszeit erreichten wir die heissen Pools beim Salar de Surir. Es war bereits ein Wohnmobil da und irgendwie wirkte die Szene auf mich wie aus einem Endzeitfilm. Karge Landschaft, weit und breit keine Menschenseele zu sehen und nur ein Auto, das scheinbar verlassen am Wasser steht. Ob sie uns wohl freundlich gesinnt sind? Oder ist es eine Falle? *booo*

Kaum stiegen wir aus dem Auto aus, wurde auch die Türe beim Wohnmobil geöffnet und ein älteres französisches Paar begrüsste uns freundlich. Uff! Nochmal Glück gehabt. 😉

Wir kamen ins Gespräch und erzählten uns gegenseitig von unseren Reisen, wir durften noch ihr selbstgebautes, geländetaugliches Wohnmobil begutachten und nahmen danach gemeinsam ein Bad in den heissen Pools. Für uns hiess es dann aber auch schon wieder weiterfahren, da wir sicher bei Tageslicht in Putre ankommen wollten.

Am Nachmittag wurde die Strasse wieder etwas besser und wir kamen gut voran. Als wir dann in einem kleinen Dorf angelangten war die Strasse plötzlich gesperrt, oder zumindest standen einige Baustellenkegel im Weg. Nach einer kurzen Besprechung entschlossen wir uns nicht durchzufahren und bei der Polizeistation (die sehr verlassen aussah) anzuklopfen. Wir waren sehr überrascht, als sogar jemand öffnete. Nach einem freundlichen Gespräch mit dem Polizisten, der mehr oder weniger wissen wollte, wo wir hin wollen und was wir für ein Auto haben, lies er uns passieren. Es stellte sich heraus, dass dieser Kontrollpunkt dazu eingerichtet wurde, dass man nicht zu spät in den Nationalpark hineinfährt und bis spät nachts auf der Strasse unterwegs ist. Nach einigen Flusspassagen und zahlreichen Kilometern erreichten wir sogar wieder eine geteerte Strasse und bald danach auch Putre, unser Ziel für diese Nacht.

Unsere Unterkunft in Putre war wiederum sehr einfach, aber bot soweit alle Annehmlichkeiten. Wir fanden auch ein nettes Restaurant für das Nachtessen und machten Bekanntschaft mit einem kanadischen Paar, das in die umgekehrte Richtung unterwegs war. Putre selbst hat nicht besonders viel zu bieten und so ging es für uns am nächsten Morgen wieder los. Als Erstes fuhren wir etwas zurück in den Nationalpark, da wir noch den Chungará-See bestaunen wollten und eine abenteuerliche Strasse gefunden hatten, die wir noch gerne mit unserem Pick-up testen wollten. Und wir wurden von beiden Dingen nicht enttäuscht, wobei für mich die Strasse schon noch ein bisschen cooler war. Eine atemberaubende Aussicht und Nervenkitzel, weil es gleich neben der Strasse mehrere hundert Meter nach unten geht.

Auf dem Weg nach unten bemerkten wir, dass wir den Schlüssel des Hostels mitgenommen hatten, also mussten wir den Weg zurück nach Putre nochmals machen. Wir entschieden uns aber für den Weg auf der asphaltierten Strasse, schliesslich mussten wir noch den Weg nach Arica, zurück an die Küste, unter die Räder nehmen.

Der Weg nach Arica führte uns dann wieder von 3500 m ü. M. auf Meereshöhe zurück ,vorbei an aschgrauen Gebirgsketten, die scheinbar unendlich waren. Plötzlich landeten wir in einem saftig grünen Tal, wo der Weg von ebenso unendlich wirkenden Gemüse-Feldern gesäumt war, bis wir dann wieder an der Küste ankamen.

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