26. März 2018 – 28. März 2018
Nach der 8-stündigen Busfahrt erreichten wir Iquique in den frühen Morgenstunden. Natürlich war noch nichts los in der Stadt und wir trauten uns auch nicht bereits um 5 Uhr in der Früh beim Hostel aufzuschlagen. Also sassen wir unsere Zeit am Busbahnhof ab und warten bis es 7 Uhr war, ehe wir uns in ein Taxi setzten und zum Hostel chauffiert wurden. Ich hatte leider nicht viel geschlafen im Bus und war entsprechend müde. Glücklicherweise durften wir bereits ins Zimmer und konnten uns zwei Stunden Schlaf gönnen bevor wir mit einem Uber zum Flughafen aufbrachen, um unser Mietauto abzuholen.
Nach dem Papierkram konnten wir unser Auto draussen unter die Lupe nehmen. Jedoch wollte so ein kleines wichtiges Detail nicht stimmen. Eigentlich hatten wir einen 4×4 Pickup gebucht, und auch nach mehreren Minuten Suche konnten wir den Geländegang nicht finden. Also wieder zurück zum Schalter und neues Papierzeugs ausfüllen und ein paar Minuten später stand unser Toyota Hilux 4×4 Pickup, mit zwei Ersatzrädern und Notfallausrüstung vor uns. Hrhrhr! Sehr geil! 😀
Iquique & Pica
Den Rest des Tages nutzten wir sogleich das Auto, um einen Ausflug nach Pica zu machen. Aus dieser kleinen Oase in der Wüste kommen der Legende nach die besten Zitronen der Welt, wir fanden jedoch leider keine zum testen. Daneben gibt es noch ein Thermalbad (dass wir aber bei mehr als 30°C nicht besuchten), eine hübsche Holzkirche und ein Dinosaurierpark. Nun ja, all zu viel gab es nicht anzuschauen und das Dorf war wie ausgestorben, immerhin lernten wir unser Auto etwas kennen.
Mit unserem überdimensionalen Pickup machten wir uns dann wieder zurück in die Stadt, wo wir das Auto glücklicherweise sogar noch in den abgesperrten Parkplatz des Hostels «würgen» konnten. Gemäss dem Hostel-Besitzer wäre es zu riskant das Auto mit all dem Zubehör auf der Strasse zu parkieren.
Am Rest des Abends blieb noch etwas Zeit um die Altstadt zu durchstreifen und mega lecker im «El Wagon» zu essen.
Humberstone & Santa Laura
Wir konnten leider nicht mehr Zeit in Iquique verbringen und brachen bereits nach einer Nacht wieder auf, um den Norden von Chile unter die Räder zu nehmen. Als Erstes suchten wir auf dem Cerro Esmeralda nach einem Aussichtspunkt für die bekannte Düne hinter Iquique, leider ohne Erfolg. Per Zufall haben wir so jedoch die Müllhalde von Iquique gefunden, nicht gerade schön, aber sehr eindrücklich. Nach diesem Ausflug stoppten wir bei den ehemaligen Salpeterwerken von Humberstone und Santa Laura.
Diese beiden Klein-Städtchen wurde vor rund 60 Jahren verlassen, nachdem sich der Abbau des Chilesalpeters nicht mehr rentierte. Während in Humberstone in der Blütezeit fast 3500 Menschen lebten, war Santa Laura mit etwas mehr 400 Einwohnern um ein Vielfaches kleiner. Heute sind beide Orte als Museum zugänglich.
Besonders Humberstone, wo noch viele Gebäude zugänglich sind, war sehr spannend. Man geht durch die ehemaligen Arbeiterquartiere, schlendert über den Dorfplatz, kann einen Blick ins Kino werfen, durch die verfallenen Zimmer des Spitals streifen und man sieht die Unterschiede in der Behausung, wenn man durchs Haus des Werkleiters geht. Auch die Werkhallen sind noch zugänglich und die Fotos und Erklärungen machen einem den harten Tagesablauf der Einwohner von Humberstone greifbar.
Was haben wir uns hier gewünscht, eine kurzen Blick in die Vergangenheit zu werfen und den Tagesablauf hier anno dazumal zu beobachten.
Wir verbrachten eigentlich viel zu viel Zeit hier, denn wir hatten auch noch einige Kilometer mit dem Auto zurückzulegen und mussten erst noch unseren Tank füllen und einen Ersatzkanister einkaufen.
Cariquima
Unser Ziel heute war ein Hostel in Cariquima. Auf dem Weg dorthin machten wir noch Stopp beim «Riesen von Atacama«, der aber gar nicht so riesig ist wie man erwarten würde. 😉
Von der Atacama-Wüste geht es hoch in das Hochland von Chile mit seinen tiefen Schluchten und hohen Vulkangipfeln. Von fast 30°C auf knapp 10°C. Insgesamt führte uns unsere heutige Autostrecke von Iquique auf Meereshöhe nach Cariquima auf fast 3800 m ü. M.. Die Strecke dorthin bietet gleich mehrere schöne Aussichten und wenn man den Lastwagenverkehr zwischen Chile und Bolivien und die zahlreichen Alpakas und Lamas mal wegdenkt ist man eigentlich alleine unterwegs.
Wir mussten also auch noch einige weitere Male für Fotos anhalten und kamen pünktlich zum Sonnenuntergang im kleinen Dörfchen an.