23. Oktober 2017 – 26. Oktober 2017
Unsere Busfahrt von Shanghai nach Nanxun war sehr gemütlich. Bei den Langdistanz-Bussen in China ist es wie an einem Bahnhof. Man sitzt in einer Wartehalle und die Busse fahren von einem Gate. Da sich die Gate-Nummer auf dem Ticket befindet und jeweils vor dem Einstieg die Anzeige-Tafel an diesem Gate die Abfahrtszeit anzeigt, kann eigentlich fast nichts schief laufen. Auch wenn man keines der anderen Zeichen auf der Anzeige-Tafel verstehen kann. 😉
Nanxun ist ein kleines Städtchen in der Nähe von Shanghai und bekannt für seine Altstadt, die von einem Wasserkanal durchzogen ist. Es gibt rund um Shanghai einiger dieser Städtchen und Nanxun soll das Schönste und gleichzeitig am wenigsten touristisch sein.
Wir kamen aber spät abends an und sparten uns das Sightseeing für den nächsten Tag auf. In einem nahen Restaurant assen wir zu Abend. Ohne google-translate-offline wären wir sehr aufgeschmissen gewesen. Der Restaurantbesitzer wollte unbedingt noch Anja’s We Chat Nr. und sendet seit dann immer mal wieder Bilder. Wir Westener sind halt in China einfach etwas Spezielles. 🙂 Egal, nach dem Abendessen machten wir nur noch einen Abstecher in den Supermarkt. Aber selbst so etwas alltägliches kann in China zu Sightseeing werden oder wie es Anja beschreiben würde: es war als würde man in den Qualipet einkaufen gehen. Lebendige Frösche, Schlangen, Aale, Fische und Krebse sind hier etwas ganz normales.
Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf den Weg in die Altstadt und wurden nicht enttäuscht. Fast wie in Venedig sind die Häuser direkt am Wasser gebaut und nur ein Weg für die Fussgänger führt entlang dem Wasser durch das Dorf. Die Einheimischen fischen an der Wegkante, spielen Karten oder Brettspiele, Waschen ihre Wäsche im Kanal oder tanzen zu Musik. Es gibt zwar einige touristische Hotspots mit kleinen Restaurants oder Shops, aber wenn man nur einmal die Querstrasse abbiegt ist man „mittendrin“.
Es gibt auch einige Häuser und Parks die nur mit einem Ticket besucht werden können. Wir hatten das Ticket gleich zum Beginn gekauft, aber ich glaube nicht, dass dieses Ticket notwendig ist, um das Dörfchen zu besuchen. Der Eintrittspreis ist jedoch moderat und die Villen mit ihren Parkanlagen durchaus einen Besuch wert. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages genossen wir dann bei einem gemütlichen Kaffee und resümierten den Tag.
Da wir nur zwei Nächte hier hatten, reisten wir am nächsten Tag bereits weiter. Mit dem Bus ging es in die nächstgelegene Stadt, wo wir auf den Zug umstiegen, der uns nach Hangzhou brachte. Aufgrund von Verspätungen und einkalkulierten Wartezeiten kamen wir dort wieder beim Eindunkeln an und bahnten uns den Weg zum Hostel mit U-Bahn, Bus und einem Fussmarsch.
Unser Hostel war in der Nähe der Universität und in einer Art Komplex untergebracht. Westlich angehauchte Architektur mit kleinen Restaurants und Kaffees (mit Kaffee-Preisen wie bei Starbucks). Der Vorteil war, dass wir für unser Nachtessen nicht mehr weit mussten und so gab es dieses Mal japanische Tempura und Salat.
Hangzhou wird in einigen Berichten als das Paradies in China beschrieben. Also machten wir uns mit den hoteleigenen Fahrrädern auf den Weg. Ganz offensichtliches Zentrum dieses Paradieses ist der West-Lake im Herzen der Stadt. Dieser künstlich angelegte See ist eine Flaniermeile und Naherholungsgebiet. Auch wir konnten das Paradies spüren, ich bin mir aber nicht sicher, ob das nicht mit den Temperaturen zusammenhängte. Erstmals war es auch im Schatten warm genug für ein T-Shirt.
Am östlichen Ufer des Sees ist das Zentrum für Shopping-Queens. Auch wir liesen uns die Chance nicht nehmen um etwas herum zu stöbern und etwas einzukaufen.
Bereits war schon wieder der letzte Tag in dieser Stadt, denn wir schliefen auch hier nur zwei Nächte. Aber da unser Zug erst am späten Nachmittag fuhr, hatten wir den Tag noch Zeit für die Pagode im Park und den Lingyin-Tempel. Besonders die Tempel-Anlage ist durchaus ein Besuch wert. Streng genommen haben wir gar nicht den Tempel besucht, sondern die darum liegende Parkanlage und das Kloster. Aber die Parkanlage ist wunderbar in den Berg und den Wald integriert und daher sehenswert.
Für die Abreise entschieden wir uns den öffentlichen Bus zum Bahnhof zu nehmen und das wäre uns fast zum Verhängnis geworden. Aufgrund von Stau kamen wir gerade noch rechtzeitig am Bahnhof an, um den Zug nach Huangshan zu erwischen.
PS: Ein Wort zum Thema eindunkeln: die Tage in China sind sehr kurz, denn es beginnt um 17 Uhr mit eindunkeln und kurz nach 18 Uhr ist es stockdunkel.
Hey ihr zwei
Eben gerade euren Blog entdeckt.
#suchtgefahr.
weiter so 🙂
ciao mario