Wie einst Dschingis Kahn

25. September 2017 – 27. September 2017

Der dritte Tag brach an und es herrschten frostige Temperaturen, die von einem rauen Wind begleitet wurden. Da waren wir schon sehr froh, dass wir von unseren Guides den sogenannten Deel, den traditionellen mongolischen Mantel, ausleihen durften.
Ausgerüstet mit traditioneller Kleidung, hoch zu Ross sitzend, sahen wir uns schon als Dschingis Kahn und genau so ritten wir auch über das Land. Am Abend zuvor wurden unsere Guides nämlich telefonisch informiert, dass wir noch zu einem Treffen mit der Inhaberin der Firma verabredet sind. Und so wollte sich Tsinde von der besten Seite zeigen und wir ritten Kopf an Kopf im Galopp auf die Fahrzeuge zu, die am Treffpunkt versammelt waren.


Den Rest des Weges ritten wir entlang des Flusses. Mal im Trab, mal im Galopp. Da ich nicht der geübteste Reiter bin, und auch meine Grippe wieder zurückkam, liessen mein Kräfte wieder nach. Das wäre nicht so ein Problem beim normalen Trab oder Schritt. Mein Pferd entschied sich aber beim vollen Galopp mal gerade aus zu laufen und nicht meinen Anweisungen zu folgen – schnurstracks auf ein Geröllfeld zu. So blieb mir nichts anderes übrig als die Reisleine zu ziehen und abzudrehen. Dumm nur dass ich das vorher noch nie gemacht habe und ich fast aus dem Sattel geflogen wäre. Ab da war für mich wieder gemächlicheres Tempo angesagt. Glücklicherweise war es nicht mehr soweit bis zu unserem Nachtlager.
Im letzten Nachtlager sammelten wir dann ein bisschen Holz und viel Kuh-Dung um Feuer zu machen. Bei der Kälte und Wind war das Feuer die einzige Möglichkeit, um noch etwas Zeit im Freien zu verbringen. Da Kuh-Dung nicht ganz so lange brennt wie Holz, mussten wir uns dann schon bald ins Zelt verkriechen.

Hey Dude! Wo sind unsere Pferde?

In der Nacht noch wurden wir von einem dumpfen Grollen der Hufe geweckt. Gefolgt von einem Ruf unseres Horseman Tsinde, dem aufgeregten mongolischen Gesprächen und der Abfahrt des Autos. Die Pferde wurden von einem Fuchs aufgeschreckt und sind ausgebüxt. Als wir am Morgen erwachten und aus unserem Zelt krochen, war keines der Pferde mehr da. Tsinde hatte sich mit dem einzig verbleibenden Pferd (meinem) auf den Weg gemacht die andere Pferde zu suchen.
Nach dem Frühstück konnten wir ihn mit unserem Fernglas am Horizont erspähen. Er hatte die Pferde wieder gefunden!
Leider musste er mein Pferd bei einem befreundeten Hirten lassen, es wäre zu erschöpft gewesen um weiter zu reiten. So musste ich heute auf ein anderes Pferd ausweichen. Ein Vorteil hatte das Ganze: immerhin konnte ich dieses Pferd auch im vollem Galopp steuern. 😉
Bei eisiger Kälte ritten wir  durch die Flüsse, über die grünen Wiesen und die staubigen Strassen. Begleitet von Sonnenschein, Schneefall und Adlern am Wegrand bis wir mit einem letzten Galopp im Camp ankamen.

Zurück in die Stadt

Leider hiess die Ankunft im Camp auch, dass wir uns von unseren Pferden und unserem Horseman verabschieden mussten. Am frühen Morgen packten wir unsere Sachen wieder ins Auto und verabschiedeten Tsinde.
Nach fast zwei Wochen ist auch die Sprachbarriere kein Hindernis mehr, dass man Leute lieb gewinnt und sich auf die eine oder andere Art verständigen kann. Wir hatten trotz, oder eben wegen den vielen Zwischenfällen ,eine super Zeit mit ihm und viel gelacht.
Doch für uns war die Tour noch nicht vorbei. Zurück in der Stadt besuchten wir noch das National-Museum (welches am ersten Tag geschlossen war) und am Abend eine traditionelle Musik-Show die sehr eindrücklich war.

Dann brachten uns Tsaya und Khanda zurück in unser Hotel und auch hier mussten wir wieder Abschied nehmen.

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