12. Januar 2018 – 14. Januar 2018
Unsere letzte Nacht im Container schliefen wir sehr gut aufgrund den letzttägigen Anstrengungen. Die beiden Tage wandern waren für unsere Muskeln dann aber doch etwas viel, daher durften wir mit beträchtlichem Muskelkater aufwachen. 🙂
Der Bus nach Sandakan fährt ca. alle 2 Stunden, deshalb gingen wir zu Fuss an eine Stelle an der Hauptstrasse, wo der Bus uns sicher sieht und uns mitnehmen kann. Dies passierte dann auch ca. 1 Stunde später und wir fuhren in etwa 4 Stunden nach Sandakan.
In Sandakan hatten wir uns ein nettes Hotel geleistet, vom Zimmer aus konnten wir sogar direkt das Meer sehen. Das Hotel lag auch touristisch gesehen im Zentrum. Gerade vor dem Hotel lag der Hauptplatz des Städtchens, wo sich viele Touristen, speziell Chinesen, mit dem «I Love Sandakan» Zeichen fotografierten. Gegenüberliegend zum Hotel gabs ein Einkaufszentrum und entlang der Küste gab es diverse einheimische Restaurants. Sobald man jedoch von diesen Strassen weg kommt, gab es nichts mehr zu sehen. Abends trafen wir per Zufall das französische Paar nochmals, welches wir im Bus kennengelernt hatten, und tranken noch ein paar Biere auf seinen Geburtstag.
Am ersten ganzen Tag in Sandakan machten wir uns nachmittags auf zu den Auffangstationen von Orang-Utans und Sonnenbären. Die Tiere, welche vorallem bei Regenwald-Rodungen aufgefunden werden, kommen zum aufpäppeln in die Stationen. Dort werden sie je nach dem, wie sie es das Verhalten erlaubt, wieder freigelassen. Die Bären waren eingeschlossen und genossen gemütlich die Sonne, als wir sie besuchten. Die Orang-Utans sind jedoch frei, sie kommen eigentlich nur zurück, wenn sie wenig essen finden. Wir hatten Glück und ein Orang-Utans waren zur Fütterung erschienen. Einige Orang-Utans sind natürlich auch eingeschlossen, da sie noch nicht so weit sind, in die Wildnis zurückzukehren. Wie man zu diesen Stationen stehen soll, ist für mich schwierig zu sagen. Einerseits machen die Helfer sicher gute Arbeit mit den Tieren, anderseits nimmt man natürlich mit den immer fortschreitenden Palmölplantagen den Tieren ihren Lebensraum weg. Auch Elephantenbabys werden irgendwo in der Nähe aufgezogen, wir konnten sie jedoch nur hören. Eine freiwillige Mitarbeiterin erzählte uns jedoch später, die Auffangstation für die Elephanten sei schrecklich, da die Platzverhältnisse katastrophal seien.
Den zweiten und dritten Tag verbrachten wir auf der Schildkröten Insel. Für mich ein absolutes Highlight auf Borneo. Am Morgen wurden wir abgeholt und auf die Insel gebracht. Nach dem Mittagessen hatten wir freie Zeit für den schönen Sandstrand. Ab 6 Uhr abends durfte jedoch niemand mehr in die Nähe des Strandes. Wir assen zu Abend und später hiess es dann Schildkrötenzeit. Wir verliessen alle hintereinander, dem Guide folgend, den Essenssaal. Als wir ankamen war die riesige Mutterschildkröte schon am Eier legen. Wow, dies war echt ein Erlebnis. Anscheinend sind die Tiere während des Eierlegens in einer Art Trance und wir können sie beobachten ohne sie zu stören. Die Ranger haben der Schildkröte gleich die Eier weg genommen, da sie anschliessend in ein, vor natürlichen Angreiffern, geschütztes Nest kommen Nahe der Station. Die Junior-Schildkröten sind nach ungefähr 2 Monaten ready für das Leben im Ozean. Wir hatten Glück und aus zwei Nestern sind Schildkröten geschlüpft, wenn das das richtige Wort ist. Wir konnten zuschauen, wie die Ranger die Kleinen ins Meer liessen. Es sei wichtig, dass die Schildkröten ein paar Meter auf dem Sand zurücklegen, bevor sie ins Wasser gehen, damit sie sich einprägen können, wo sie später einmal ihre eigenen Eier legen werden. Weibliche Schildkröten kommen für das Eier legen ihr Leben lang immer zu ihrer Heimatinsel zurück. Ich habe mich einfach in die kleinen Schildkröten verliebt, wie sie einfach vor sich hin paddeln, damit sie am Leben bleiben und ins Meer gelangen. Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück direkt zurück nach Sandakan.