6. November 2017 – 8. November 2017
Adam und Ines, welche wir nach Datong in Xi’an wieder getroffen hatten, schrieben uns auf Facebook, dass wir nach Zhangjiajie unbedingt noch nach Fenghuang sollen. Diese kleine Stadt, rund 4 Busstunden entfernt, ist bekannt für seine schöne Altstadt am Fluss. Nach einem kurzen googleup beschlossen wir dieser Empfehlung nachzukommen und fuhren mit dem Bus nach Fenghuang.
Die Busfahrt war ein ausserordentliches Erlebnis. Nach zirka einer Stunde Fahrzeit begann eine Art Verkaufsshow. In einem unglaublichen Tempo und ohrenbetäubender Lautstärke wurden uns in Chinesisch geschätzte 10’000 Wörter pro Minute um die Ohren geworfen. Selbst mit Kopfhörern und Musik war diese Reizüberflutung eine echte Probe für meine Nerven. Gottseidank wars dann nach rund 90 Minuten ausgestanden und für die restlichte Fahrzeit kehrte wieder Ruhe ein.
In Fenghuang angekommen wollten wir uns erst gleich um die Weiterfahrt nach Chongqing kümmern, aber am Ticketschalter wurde uns mitgeteilt, dass der Bus nach Chongqing nicht mehr in Betrieb sei. Da wir zwei Nächte geplant hatten, beschlossen wir vorerst mal im Hotel einzuchecken und von dort die Weiterreise zu planen. Zusammen mit einem Paar aus Frankreich teilten wir uns ein Taxi in die Stadt. Unsere Hotels waren nahe beieinander und so beschlossen wir auch gleich fürs Nachtessen abzumachen.
Im Hotel angekommen trafen wir auf ein Paar aus Italien, also luden wir sie auch gleich zum Nachtessen ein. Noch war es aber nicht Zeit fürs Nachtessen, also planten wir unsere Weiterreise und unternahmen noch einen gemütlichen ersten Spaziergang in die Altstadt.
Wie abgemacht trafen wir uns dann um 18 Uhr zum Nachtessen und nach einem kurzen Fussmarsch fanden wir auch ein Restaurant. In der üblichen Art und Weise bestellten wir mit dem Finger auf den Bildchen ein paar Menüs für unsere Truppe. Die Anwesenheit von sechs Touristen blieb natürlich nicht lange unbemerkt und so standen schon bald drei Chinesen an unserem Tisch und wollten mit uns ein Gespräch führen. Um die Sprachbarriere zu überwinden spendierten uns die Chinesen gleich einen ganzen Karton Bier und der sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Am Ende des Essens wurden wir auf eine Bootsfahrt eingeladen und hatten rund 100 Selfies und Fotos voneinander gemacht.
Für uns war der Abend aber noch nicht vorbei. Fenghuang hat überraschenderweise gar eine Art Nachtleben. Entlang der Flusspromenade reihen sich unzählige Bars aneinander. Auch hier, eine Gruppe von sechs Touristen erzeugt einiges an Aufmerksamkeit. An jeder Bar an der wir vorbei liefen wurden wir von Fängern angesprochen. Bei der dritten Bar gingen wir dann in die Verhandlung. Nach dem uns Gratis-Bier für den ganzen Abend versprochen wurden, beschlossen wir dem ganzen einen Chance zu geben und stürzten uns in die Karaoke-Bar. Bei den Mädels schien der Alkohol etwas mehr zu wirken. Nur so kann ich mir erklären dass sie es tatsächlich auf die Bühne wagten und uns Ihre Version von Shakiras WM-Song zumuteten. 😉
Nach rund drei Bieren und einer Darbietung vom chinesischen Miki Krause war dann der Abend auch für uns zu Ende und wir machten uns auf ins Hotel. Glücklicherweise hatten wir die Möglichkeit auszuschlafen und so taten wir dass dann auch. Den nächsten Tag verbrachten wir damit unsere Weiterreise zu fixen und in der Stadt herumzuschlendern.
PS: Wir haben einen neuen Navigationspunkt links. Die grosse Version der Weltkarte ist nun dort zu finden.