Die Armee aus gebrannter Erde

12. Oktober 2017 – 15. Oktober 2017

Angekommen in Xi’an nahmen wir den Weg zum Hostel zu Fuss in Angriff. Leider war unsere Markierung auf der Karte etwas ungenau und wir mussten in einem Kleider-Geschäft nach Hilfe fragen. Eine Angestellte half uns das Hostel zu finden und begleitete uns auch gleich zur richtigen Adresse. Dort angekommen bekamen wir schnell ein ungutes Gefühl: keine Beleuchtung, Baulärm und keine Person an der Rezeption. Unser Hostel war im Umbau!

Notgedrungen stolperten wir in ein nahgelegenes Hotel und fragten für WiFi. Ein neues Hostel war glücklicherweise schnell gefunden und es war sogar in der Nähe. An der Rezeption des Hostels half uns die Chinesin mit vielen Informationen. Zum Beispiel schafften wir es am nächsten Tag, zusammen mit einem holländischen Paar, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Terra-Kotta Armee. Unser erster öffentlicher Bus in China! 🙂

Die Terra-Kotta Armee ist sehr eindrucksvoll. Dieses riesige Mausoleum ist bis heute noch nicht vollständig ausgegraben und alle möglichen Techniken werden angewendet, um die Statuen zu erhalten. Das eigentliche Grab des Kaisers ist aber immer noch nicht geöffnet worden. Zu hoch ist die Quecksilber-Konzentration. Ein Überbleibsel der Verteidigungsanlage des Grabes.

Zurück in der Stadt hatten wir uns zum Abendessen mit einem Paar verabredet. Die Portugiesin Ines und der Engländer Adam hatten wir im Zug nach Datong kennengelernt und sie hatten vor einigen Jahren für zwei Jahre in Xi’an als English-Lehrer gearbeitet. Am Tisch sassen daher auch weitere fünf chinesische Freunde und später stiessen noch zwei weitere English-Lehrer dazu.
Endlich assen wir chinesischen Hot-Pot. Der traditionelle chinesische Hot-Pot ist eine Art Fondue-Chinoise mit Gemüse und Fleisch. Als Fleisch wird neben Speck auch z.B. Magen (Kutteln) gereicht. Natürlich durften/mussten wir auch davon probieren – Yummy! (ironisch).

«Tonight is the Night» meinte Leon (einer der Chinesen) zur versammelten Clique und so ging es nach dem Essen weiter in eine Bar und anschliessend noch in das ominöse KTV. Wir hatten eine riesige Lounge mit grossem Bildschirm, ausgestattet mit Multimedia-Zentrum und Mikrofon. Da wir schon in der Bar gut getrunken hatten, war die Hemmschwelle schon am Boden angekommen und die Mikrofone wurden inbrünstig beträllert. Haha! 😀

Am Ende des Abends bezahlten wir nur noch das Taxi. Weder das Essen noch die Drinks im Karaoke mussten wir bezahlen. Leon übernahm die Rechnung und stellte sicher, dass uns das Taxi am richtigen Ort ablieferte. Ein wenig unwohl war uns dabei natürlich, jedoch bestätigte Adam, dass dies normal sei, wenn ein Chinese Gastgeber ist. Selbst Ihm ist es auch heute noch unangenehm.

Der nächste Tag verlief dann eher ruhig und für einmal entschieden wir uns, die fehlenden Elektrolyte mit einer Pizza von Pizza Hut wieder aufzufüllen. Für die Weiterreise nach Shanghai buchten wir den teuren Schnellzug, welcher über 300 km/h fährt. Schliesslich wollen wir ja alles einmal ausprobiert haben.

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